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Ihr Lieben, heute möchte ich euch an einer ganz besonderen Aktion des Bundesministeriums für Gesundheit teilhaben lassen, die mir sehr am Herzen liegt. Wie ihr wisst, habe ich vor kurzem meine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin erfolgreich absolviert. In diesem Zusammenhang möchte ich euch von einem der bewegendsten und emotionalsten Momente in meiner Ausbildung erzählen.
In meiner Ausbildung als Krankenpflegerin gab es ein Erlebnis, welches mir gezeigt hat, wie unglaublich wertvoll dieser Beruf ist. Die Situation ereignete sich auf einer gynäkologischen Station. Ich betreute eine Frau, die an Brustkrebs erkrankt war. Die Patientin war Mitte 50 und hatte in ihrem Leben schon viel durchgemacht. Aufgrund einer Brustamputation fühlte sich die Patientin sehr unwohl in ihrem Körper. Sie wirkte sehr traurig, zusammengefallen und tat mir unendlich leid. Wann immer es mir möglich war, versuchte ich mir Zeit zu nehmen, bei ihr zu sein und mich mit ihr zu unterhalten.
Zeit nehmen für Patienten
Eine Woche lange, bis zu ihrer Entlassung, führten wir jeden Tag lange Gespräche. Sie erzählte mir aus ihrem Leben, weinte viel und sprach davon, wie unweiblich sie sich aufgrund ihrer Amputation fühlte. Weil ich spürte, dass mich diese Frau besonders brauchte, nahm ich mir Zeit, hörte zu und war einfach nur da.
Als die Patientin entlassen wurde, schenkte sie mir einen kleinen Glücksbringer in Form einer Schildkröte. Sie bedankte sich mit den Worten:
Die Worte der Frau haben mich sehr berührt. Die Schildkröte trage ich noch heute immer bei mir und überlege, sie mir sogar tätowieren zu lassen.
Dieser Gänsehautmoment hat mir gezeigt, wie wichtig die Kommunikation und Zeit für die Genesung der Patienten ist. Das funktioniert allerdings nur, mit ausreichender Kapazitäten der Pflegekräfte.
Als Schwesternschülerin war mir diese Zeit noch gewährt, aber das ausgebildete Pflegepersonal arbeitet Tag für Tag gegen die Zeit. Zu viel Bürokratie, zu wenig Personal und ungünstige Arbeitsbedingungen sind die Ursache dafür, dass es immer weniger Pflegekräfte gibt.
Ich finde das sehr Schade, denn wir leisten wichtige Arbeit für die Gemeinschaft. Es ist ein toller Job, den wir da machen und ich bin mir sicher, dass viel mehr junge Menschen diesen Beruf wählen oder Teilzeitkräfte ihre Arbeitszeiten aufstocken würden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Was bringt dir mehr Pflege-Kraft?
Ich möchte euch in diesem Zusammenhang eine Stimme geben und dazu aufrufen, Verbesserungsvorschläge einzubringen. Jeder, der mit dem Bereich Pflege zu tun hat, egal ob häuslich oder stationär, hat seine Erfahrungen gesammelt.
Nicht nur ich, als ausgebildete Fachkraft bin in das Thema Pflege involviert, auch meine Familie muss sich mit dem Thema auseinandersetzen, wie z. B. meine Mutti, die sich um meinen autistischen Bruder kümmert oder mein Stiefvater, dessen Mutter in einem Pflegeheim lebt.
Wir alle wissen, wie sich Fachkräftemangel in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auswirkt. Jetzt ist es an der Zeit, darüber zu sprechen. Mit unseren Erfahrungen als Krankenschwestern, Pfleger und Helfer können wir mit ganz konkreten Ideen zeigen, wo Veränderungen dringend nötig sind und anhand von Beispielen Vorschläge bringen, wie sie umgesetzt werden können.
Was bringt dir mehr Pflege-Kraft?
Liebes Pflegepersonal, jetzt seid ihr seid gefragt! Mit euren Erfahrungen kann sich etwas verändern. Erzählt eure Geschichten, gebt Feedback, macht Vorschläge oder zeigt, wie und wo man bereits an der Umsetzung arbeitet. Reicht euer Feedback direkt unter mehr-pflege-kraft.de ein.
Gemeinsam können wir etwas bewegen!
Liebe Stacy,
das ist ein ganz toller berührende Post ich als Krankenschwester kann das total verstehen und hätte auch so ein Erlebnis als Schülerin. Toll das Du für die Frau da warst. Ich wünsche mir immer falls mir mal etwas schlechtes widerfährt das ich auch jemanden habe der Zeit für mich hat. In der schwersten Zeit des Lebens. Lg