…heut morgen bin ich beim Scrollen in Facebook auf eine Sendung von Stern TV gestoßen. Es ging um die Bloggerin Lara Horlacher, die ihre Tochter eigenständig und ohne jede medizinische Hilfe in einer Bucht in Thailand zur Welt brachte.
Ich hatte vor einer Weile schon einmal von Lara und ihrer Geburt gelesen und war total begeistert.
Als ich mich durch die Kommentare dieses Beitrages las, ist es mir sauer aufgestoßen. Von „eine Gefahr für Mutter und Kind“ bis hin zu „die gehört in ein Krankenhaus“ oder „sehr schön aber naiv“ war alles dabei.
Ich hab lange überlegt, ob ich meinen Senf dazu gebe. Nach drei Entbindungen fühle ich mich durchaus in der Lage, etwas dazu zu sagen.
Meine drei Kinder wurden im Krankenhaus mit PDA geboren. Mir gab das ein Gefühl der Sicherheit. Was Lara gemacht hat ist, das Natürlichste auf der Welt. Sie hat sich auf ihren Körper verlassen und auf ihr Gefühl gehört. Millionen Frauen bekommen täglich ihre Babys ohne Arzt, ohne Hebamme oder Krankenhaus.
Jede Frau hat das Recht, ihr Kind so zur Welt zu bringen, wie sie es für richtig hält. Warum zum Teufel MÜSSEN alle ins Krankenhaus. Warum sagen uns andere, wie wir uns zu verhalten haben oder was gut für uns ist. Wie haben unsere Mütter/Großmütter ihre Kinder geboren? Zu Hause, im Bombenhagel, auf dem Feld oder gar auf der Flucht.
Hör auf die Stimme…
Ich finde nicht, dass es Verantwortungslos ist, sein Kind allein auf die Welt zu bringen. Ganz im Gegenteil, ich finde Lara hat Verantwortung übernommen und bewiesen. Dafür hat sie meinen höchsten Respekt. …Wir verlassen uns zu sehr auf die Aussagen anderer, unser Bauchgefühl und die Intuition gehen immer mehr verloren. Wer muss denn das Kind raus pressen? Doch wohl die Frau allein! Nicht der Arzt, der Partner oder die Nachbarin.
Ich finde wir Frauen sollten mehr auf unser Gefühl hören. Uns weniger beeinflussen lassen von Büchern, dem Internet oder Geschichten anderer. Jede Geburt ist anders und ebenso jeder Mensch. Wir sollten selbst und frei Entscheidungen treffen können. Das gilt nicht nur für die Geburt, auch in Erziehungsfragen und so vielen anderen Dingen, genau wie es letztens Jette von Super-Mom treffend in ihrem Blogpost „Jeder auf seine Weise“ beschrieben hat.
Mein Kinderarzt hat einmal zu mir gesagt hat: „Frau Bienzle, SIE sind die Mutter, sie wissen am besten, was gut für ihr Kind ist. Keiner kennt es so gut, wie sie. Also vertrauen sie darauf…“
Alles Liebe
Kerstin
Liebe Kerstin,
nach zwei Krankenhaus Geburten kann ich es verstehen, wenn man lieber ohne ärztliche Eingriffe gebären möchte. Gleichzeitig ist es natürlich eine Entscheidung über die eigene Sicherheit und ganz besonders die des Babys. Wenn dann doch etwas passiert trägt man die alleinige Verantwortung. Kinder wurden und werden schon auch ohne ärztliche Hilfe geboren, ja. Aber wenn ich doch die Wahl habe, in ein Krankenhaus zu gehen, wo die Geräte, die mir und meinem Kind vielleicht im Ernstfall das Leben retten können vorhanden sind. Warum das nicht als Sicherheit mitnehmen. Das hilft ja auch bei der Geburt und klar muss man dann auch ein bisschen in Kauf nehmen sich unter der Geburt vielleicht über die Notwendigkeit oder den Nutzen von medizinischen Eingriffen eventuell gegen das Krankenhaus-Personal durchsetzen zu müssen. Denn letztendlich kann man auch hier nein sagen: Nein zur PDA, nein zur Saugglocke etc. man braucht natürlich die Kraft dazu. Ich bin dankbar für diese Möglichkeit. Gleichzeitig bin ich der Meinung: Entscheidungsfreiheit ist wichtig und jede Frau sollte so gebären können wie sie das möchte. Ich fände es zum Beispiel schön im Krankehaus mit der Sicherheit zu gebären, aber die Ärzte und Hebammen, bleiben draußen, solagen bis ich sie wirklich brauche. Würde auch personal sparen 😉
Liebe Grüße
Ella
Autor
Liebe Ella, natürlich kann immer etwas schief gehen. Egal ob man in der Sicherheit eines Krankenhauses entbindet oder allein oder wo auch immer. Ich find, wir lassen uns, so meine Erfahrung, immer noch zu viel von außen rein reden. Jeder will dir sagen, was gut für dich ist. Dabei müssen wir uns bloß wieder auf das besinnen, was in uns steckt. Jeder sollte es so machen, wie er es für richtig hält. Liebe Grüße Kerstin