Eigentlich hatte ich befürchtet, all meine Notizen unserer Wohnmobilreise durch die Toskana an Pfingsten 2018 verschlampt zu haben. Durch einen glücklichen Zufall sind sie mir vor Kurzem wieder in die Hände gefallen. Also habe ich mir gedacht, wenn jetzt alle mit den Reiseplanungen für 2019 beginnen, kann ich euch vielleicht noch den einen oder anderen Tipp geben.
Ich zeige euch die Stellplätze, auf denen wir gehalten haben und jede Menge Fotos von der wunderschönen Toscana. Ich hoffe, ihr habt viel Spaß beim Lesen und Fotos schauen. Herzlich willkommen zum Wohnmobil Toskana Reisebericht von Tagaustagein.
Wohnmobil Reisebericht Toskana
Mit Kind, Kegel und zum ersten Mal mit Hund Max ging es am Pfingstsamstag 2018 gegen Nachmittag in Richtung Toscana. Ursprünglich wollten wir wieder über den San Bernardino Pass fahren. Allerdings waren Pass und Tunnel an diesem Wochenende gesperrt. Also entschieden wir uns dafür, die Gotthard-Route zu nehmen und einen Zwischenstopp in Andermatt einzulegen.
Andermatt – Wohnmobil Stellplatz am Gotthard
Der Wohnmobilstellplatz in Andermatt befindet sich am Ortsrand, auf einem Parkplatz direkt am Skilift. Für 30 € hatten wir ein ruhiges Plätzchen mit einem wunderschönen Blick auf die Berge. Auf dem Platz gab es Strom, Frischwasser und Entsorgungsmöglichkeiten für Toilette und Grauwasser.
Abends unternahmen wir einen Bummel durch Andermatt. Direkt vom Stellplatz aus führte ein Spazierweg zu einem schönen Aussichtspunkt. Von dort aus hatte man einen wundervollen Blick auf den Ort und die umliegenden Berge.
Eigentlich wollten wir am nächsten Morgen direkt über den Gotthard Pass weiter fahren. Der war aber leider noch nicht freigegeben. Also fuhren wir durch den Gotthard Tunnel, vorbei am Lago di Lugano weiter in Richtung Italien und überquerten in Chiasso die Grenze.
Weiter ging es nach Mailand und von da aus in Richtung Parma. Kurz vor Parma nahmen wir Kurs auf unseren nächsten Übernachtungsplatz in Bardone, einem kleinen Dorf mitten in den Bergen.
Bardone – Emilia Romana – Wohnmobil Stellplatz am Friedhof
Der Stellplatz in Bardone ist am Dorfrand, direkt neben dem Friedhof. Ruhig gelegen mit einer tollen Aussicht auf die umliegenden Hügel findet man dort einen einfachen Übernachtungsplatz. Für 13 € gibt es Strom, Frischwasser, Entsorgungsmöglichkeiten und eine saubere Dusche. Auch kostenloses WLAN kann man, wie an ganz vielen italienischen Stellplätzen nutzen. Im Ort gibt es leider keine Gaststätten oder Einkaufsmöglichkeiten. Wer aber Ruhe sucht, ist abgesehen von ein bisschen Hundegebell in Bardone absolut richtig.
Leider hatte wir nicht so viel Glück mit dem Wetter an diesem Tag. Wir fuhren im Nebel von Bardone weg durch die Berge in Richtung La Spezia. Vorbei an Pisa und Livorno ging es zu unserem nächsten Stellplatz in der Nähe von San Vincenzo.
Agricamping Podere Pianetti – Luxus Wohnmobil Stellplatz
Der Wohnmobilstellplatz Podere Pianetti war der einzige Platz, den wir auf dieser Reise vorher reserviert hatten. Die 20 Stellplätze sind sehr weiträumig und auch für die ganz großen Schlachtschiffe unter den Campern geeignet. Jeder Platz hat seinen eigenen Wasseranschluss und Zugang zur Satelliten-TV. Auch sonst ist der Platz mit allem ausgestattet, was das Camper-Herz begehrt. Von sehr sauberen Toiletten- und Duschräumen mit Waschküche inkl. Waschmaschine und Trockner bis hin zu Wickelräumen mit Kindertoilette und Behinderten-WC, ist alles vorhanden.
Für die Kinder gibt es einen kleinen Spielplatz und ein Kinderschwimmbecken. Für die Großen steht eine Sonnenterrasse mit Sonnenschirmen, Liegen und 4 Jacuzzi zur Verfügung.
In einem kleinen Kiosk bekommt man lecker Kaffee, Kuchen, Eis und ein paar Grundnahrungsmittel. Außerdem gibt es ein Kräuterbeet mit allerlei frischen Kräuter, wo man sich nach Herzenslust bedienen kann.
Nach ein paar Tagen auf diesem wirklich wunderschönen Stellplatz, der keine Wünsche offen lässt, fuhren wir weiter in Richtung Süden.
Lanini Parco Sosta – Wie bei Nonna
Allerdings ging es nur ein kleines Stück gen Süden. Dann machten wir halt bei Nonna. Ja genauso haben wir uns zwischen all den Italienern auf dem Stellplatz Lanini Parco Sosta gefühlt. Das Ehepaar, was diesen Stellplatz bewirtschaftet, nahm uns auf, als wären wir alte Bekannte. Die Kinder wurden verwöhnt wie von Oma und Opa.
Ludwig freundete sich mit dem Klo-Mann an und half ihm jeden Tag eifrig, die Duschen und Toiletten zu putzen. Max fand auch Gesellschaft und wir genossen den Aufenthalt.
Für die Erwachsenen gab es jeden Abend lecker Campari Orange, das sogar an unseren Tisch direkt vor dem Wohnmobil geliefert wurde. Hätte ich meinen Mann nicht gedrängt, dass wir irgendwann mal weiter fahren sollten, würden wir wahrscheinlich noch heute dort sitzen, schunkeln und „Die kleine Kneipe in unserer Straße“ singen.
Zwischenstopp in Montalto di Castro
Auf der Weiterfahrt in Richtung Bolsensa See legten wir noch einen Zwischenstopp in Montalto di Castro ein. Da an Pfingsten noch keine Saison war, hatten wir auf dem Stellplatz La Pineta die freie Auswahl, denn wir waren fast alleine. Bis auf zwei andere deutsche Camper hatte sich niemand dorthin verirrt. Wir blieben dort eine Nacht und fuhren dann weiter, quer durch die Toskana, in Richtung Montepulciano/Pienza.
Agriturismo La Poderina – Wohnmobilstellplatz Toskana
Am Abend machten wir halt an dem Agriturismo Stellplatz La Buca Vecchina. Ein wunderschöner Stellplatz für 6 Wohnmobile mit Wasser, Strom, Entsorgungsanlage und einem unbezahlbaren Blick auf die grünen Hügel der Toskana.
Auf diesem Stellplatz blieben wir eine Nacht und fuhren am nächsten Tag weiter.
Auf den Spuren Hollywoods durch die Toskana
Mein Mann griff sich an den Kopf, als ich ihm sagte, dass ich in der Toskana unbedingt das Haus aus dem Film „Gladiator“ mit Russel Crowe finden und fotografieren wollte. Dieses Haus und diese Filmszene sind für mich der Inbegriff der Toskana. Manchmal habe ich halt so einen Knall. 😉 Egal, also machten wir uns auf die Suche nach einem Ort, von dem wir nicht einmal die genaue Adresse hatten. Wir fragen uns von Tankstelle zu Tankstelle durch. Der erste Tankwart schickte uns 5 km in die eine Richtung. Der nächste sagte, das Haus liegt 3 km in die andere Richtung.
Als die Stimmung kurz davor war zu kippen, entdeckte ich es, mein Gladiator-Haus. Ganz unscheinbar stand es auf einem Hügel am Straßenrand. „Breeemmmmssseeenn!“, schrie ich meinen Mann an, der gar nicht wusste was los war und in die Eisen stieg. Ich sprang aus dem Wohnmobil und knipste was das Zeug hielt. Glücklich, mit einem Tränchen im Augen und im Kreis grinsend stieg ich wieder ins Auto. Der Urlaub war für mich gerettet.
Pienza und Montepulciano
Weiter ging es nach Pienza, einem der schönsten Dörfer in der Toskana. Na ja, gut, so viele Dörfer hatten wir noch nicht gesehen. Aber für mich war es trotzdem ein wirklich schöner Ort. Wir streiften durch die schmalen Gassen und aßen den beste Eis der Welt.
Pienza war so, wie ich mir die Toskana immer vorgestellt hatte. Ich hätte dort stundenlang in dem kleinen Café sitzen und die Leute beobachten können. Die Sprache, die Düfte und die alten Männer, die auf der Treppe vor der Kirche saßen und sich lautstark unterhielten, dort ließ es sich aushalten.
Sogar die Kinder hatten Spaß, obwohl Sightseeing nicht so ihr Ding ist. Sie tobten durch die Gassen und alle Leute waren super freundlich. Viele Sprachen uns wegen Max an und erzählten uns von eigenen Hunden. Alles in einem Kauderwelsch aus Englisch, Deutsch und Italienisch.
In Montepulciano ließen wir uns exklusiv mit einer kleinen Bahn durch den Ort kutschieren. Das machen wir eigentlich immer, wenn sich die Möglichkeit bietet. Die Kinder müssen nicht laufen und wir erfahren jede Menge Kulturelles und Informatives über den Ort, was wir im Alleingang wahrscheinlich nie erfahren hätten.
Auch in Montepulciano begegnete uns Hollywood. Vielleicht erinnert ihr euch noch an den 2. Twilight Film „Bis zum Ende der Nacht“. Die Szene, als Edward sich dem Sonnenlicht aussetzen will und Bella ihn rettet, wurde in Montepulciano gedreht.
Rückfahrt in Richtung Heimat mit Zwischenstopps
Auf der Rückfahrt in Richtung Heimat legten wir noch einige Zwischenstopps ein. Nach unserer Besichtigung von Montepulciano fuhren wir einem heftigen Gewitter davon und landeten auf einem kostenlosen Stellplatz in der kleinen Ortschaft Torrita di Siena.
Als wir dort ankamen, war es schon dunkel. Am nächsten Morgen wurden wir von der Sonne und den vorbeifahrenden Autos „sanft“ geweckt. Es war mitten in der Woche und die Italiener hatten keine Ferien. Auf der Straße war reger Betrieb aber als wir aus dem Wohnmobil stiegen, waren wir total Baff. Uns bot sich ein herrlicher Blick auf die grünen Hügel der Toskana. Karle besorgte uns in dem kleinen Ort etwas vom Bäcker und nach dem Frühstück ging es weiter in Richtung Norden.
Die nächste Nacht verbrachten wir auf dem Stellplatz eines Landhotels bei Parma, in der Reggio Emilia. Das Hotel hat einen tollen Pool und einen Streichelzoo. Die Camper haben die Möglichkeit, alles zu nutzen. Die Sanitäreinrichtungen sind sauber und der Personal war, wie überall in Italien, sehr freundlich. Wir haben in dem Punkt sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch mit Max war es nirgends ein Problem. Wir durften ihn überall mit hinnehmen
Stellplatz in der Schweiz – nahe St. Moritz
Den dritten Stopp legten wir in der Nähe von St. Moritz in der Schweiz ein. Der Stellplatz in Tinizong-Rona ist umgeben von wunderschönen Bergen und ein toller Ausgangspunkt für Wanderer. Neben dem Stellplatz fließt ein kleiner Fluss mit herrlich klarem Bergwasser. Wir schliefen mit dem Plätschern des Wassers ein und bevor wir am nächsten Tag weiter fuhren, erkundigten wir bei einer ausführlichen Gassi-Runde die Gegend.
Während die Jungs und ich mit Max unterwegs waren, unterhielt sich Karl mit einem Besitzer der Tiny Häuser, die rund um den Stellplatz in einer Art kleinen Siedlung angeordnet waren. Uns gefielen diese Häuschen so gut, dass wir beschlossen, uns so ein Teil zu kaufen, wenn wir mal alt sind. Dann ziehen wir immer dorthin, wo es uns gefällt oder fallen bei der Verwandtschaft ein. 😉
Letzter Halt auf unserer Reise war der Parkplatz des Kloster Beuren in Deutschland. Dort trafen wir eine nette Familie aus dem Schwarzwald. Die Kinder freundeten sich an und wir Erwachsenen ließen den Abend und den Urlaub mit einem guten Tropfen ausklingen.
Wir ließen es uns nicht nehmen, auch aus der Toskana ein paar leckere Flaschen mit Wein mitzunehmen. Der toskanische Wein schmeckt sehr lecker. Wenn ihn einmal probiert hat, wird das bestätigen.
Karle hielt einmal in der Nähe vom Bolsena See bei einem Straßenhändler an, weil er ein paar Flaschen Wein kaufen wollte. Dort musste er von so vielen Sorten probieren, dass er richtig angeschicktert war und wir nicht weiter fahren konnten.
Hoppla, jetzt ist der Bericht doch länger geworden, als ich angenommen hatte. Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Lesen und konntet euch die eine oder andere Information für euren Toskana-Urlaub entnehmen.
Wollt ihr noch mehr von unseren Reisen lesen, dann schaut doch mal hier:
Liebe Kerstin
Das ist ein sehr spannender Reisebericht. Der macht richtig Lust, selber in die Toskana zu reisen. Vielen Dank
Cornelia
Autor
Wir wollen vielleicht im Herbst nochmal in die Toskana. Ich bin ja total verliebt in diesen Landstrich. Das ist immer wie im Film… Seufz… LG Kerstin
Vielen Dank für diesen schönen Bericht und die super schönen Fotos. Da bekommt man richtig Fernweh.
Hallo, danke für die tollen Tipps und die schön erzählte Reisestorry.
Wir (Freddy und Ulli) fahren am Freitag in die Toskana und wir hoffen dass alles glatt geht.
Für mich(Freddy) ist leider schon zwei Wochen vor der Reise was glatt gewesen, die Stufe zur Terrasse (Fuß gebrochen), mal sehen wie unsere Reise in unserem Bubi (5.40 Kastenwagen ) laufen wird, ich auf jeden Fall mit einer Fußorthese.
Aber mit Euren Tipps, kommen wir bestimmt gut zurecht.
Wenn ihr sehen wollt wer wir sind und wie die Reise verläuft, auf YouTube sind wir unter 1world1000places zu finden.
Liebe Grüße und viel Spaß noch beim Reisen,
Freddy und Ulli
Autor
Hallo und vielen Dank fürs Vorbeischauen. Für uns soll es Ende Oktober nochmal in die Toskana gehen. Dir gute Besserung und eine schöne Reise. Ich schau gleich mal auf YouTube vorbei. Gruß Kerstin
Liebe Kerstin, ich folge dir schon lange auf YouTube. Deine Berichte bereichern mein Leben 🤗 umso mehr freue ich mich, dass ich dich jetzt auch hier entdeckt habe 👍 herzliche Grüße aus Tirol von Elisabeth