Der Herbst ist zusammen mit dem Frühling meine liebste Jahreszeit. Mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich sehe, wie sich die Blätter langsam bunt färben. Und mal ehrlich, es gibt doch nichts schöneres, als mit dicken Gummistiefeln über Laub zu laufen. Das raschelt nämlich so schön.
Blick für die schönen Kleinigkeiten
Letztes Wochenende war ich mal wieder mit meinen Wuffis im Wald unterwegs. Ich genieße es bei meinen Gassirunden immer sehr, in die Schönheit der Natur einzutauchen und die Jahreszeiten mit all ihren Facetten zu erleben. Man vergisst im Alltag so oft, wie schön es draußen ist. Vieles ist so selbstverständlich und man verliert schnell den Blick für schönen Kleinigkeiten.
Durch meine Arbeit in der Psychiatrie, wird auch mir jeden Tag bewusst, wie wichtig es ist, seinen Blick auf die kleinen wundervollen Dinge im Leben zu richten und mit sich selbst und seiner Umgebung achtsam umzugehen.
Wenn ich so durch die Natur streife, nehme ich Geräusche und Gerüche bewusst wahr. Ich versuche, mich durch nichts ablenken zu lassen, schließe die Augen und lausche, rieche und fühle. Falls ihr also im Wald mal eine Frau mit zwei Hunden seht, die mit geschlossenen Augen einen Baum streichelt, heeeyyy, das könnte ich sein. Ihr dürft mich ruhig ansprechen.
Haltet mich für verrückt, aber solche “Achtsamkeitsübungen“ zeigen mir die positiven Seiten des Lebens und gerade ich, als alter Pessimist brauche so etwas gelegentlich.
Die Idee kam im Wald
Jetzt ist das ganze doch poetischer geworden, als ich gedacht hatte. Also kommen wir jetzt mal zum Punkt und dem, was ich eigentlich erzählen wollte. Bei einem diesem Waldspaziergang kam mir letztens die Idee, einen leckeren Apfelkuchen zu backen. ICH LIEBE APFELKUCHEN. Wenn ich beim Bäcker einen Kuchen kaufe, dann ist es Apfelkuchen. Besonders den Gedeckten mag ich sehr gern.
Noch bevor ich aus dem Wald raus war, hatte sich die Idee in mein Hirn eingebrannt: ICH MUSS JETZT UNBEDINGT EINEN APFELKUCHEN BACKEN!
Also habe ich all die Zutaten zusammengesucht, die ich für meinen Apfelkuchen brauchte, Thermomix und KitchenAid angeschmissen und natürlich alles schön fotografiert. Wenn Madame schon mal backt, dann kann man das doch auch gleich verbloggen.
Gesagt getan, ich war voll dabei, werkelte, rollte aus, mischte und knetete.
Ich war in meinem Element und kam mir vor, wie bei “Das große Backen”. In Gedanken formulierte ich schon den Text für den Blogpost.
Der missglückte Apfelkuchen
Dann war der Kuchen fertig. Die Küche sah aus, wie ein Schlachtfeld und mein Gesicht war voll mit Mehl. Während der Kuchen abkühlte, brachte ich meine Küche wieder in Ordnung und drapierte alles schön für das finale Foto. Als alles an Ort und Stelle war, fotografierte ich meinen herrlich duftenden Apfelkuchen und schnitt ihn endlich an, für das letzte Foto… Das leckere Stück Apfelkuchen lag gerade auf dem Teller, da machte es FLATSCH.
Ganz langsam, wie in Slow Motion fiel der Kuchen auseinander und verteilte sich auf den ganzen Teller.
Toll… Was sollte das jetzt? Der Boden war durchgeweicht und der Kuchen mutierte zu einem reinen Matschebrei. Diesen Anblick hatte ich zum letzten Mal, als 3-jähriges süßes Kleinkind, das in seiner Geburtstagstorte rum matschte.
Ich fluche eigentlich nie – Verdammter Mist!!!
Ich fluche ja äußerst echt selten. Aber als ich sah, dass der Kuchen, den ich gerade voller Liebe und Hingabe gebacken hatte und fotografieren wollte, sich in den reinsten Matsch verwandelte, war ich so wütend, dass ich kein einziges scharfes Bild mehr knipsen konnte. Am liebsten hätte ich diesen Mist-Kacke-Blöder-Scheißpuupps Kuchen sofort an die Wand geklatscht, samt Teller. So viel Mühe, so viel Arbeit, so viel Schweiß und alles umsonst. Ich bin zwar kein begnadeter Bäcker, aber der Kuchen sah einfach so perfekt aus, in der Backform.
Na ja, ich nehme das ganze Mal locker flockig mit Humor. Geschmeckt hat er trotzdem… Nur optisch war er ein Desaster. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück mit dem Rezept*.
Was war denn eure größte Back Katastrophe? Erzählt sie mir, dann fühle ich mich nicht ganz so untalentiert.