*Pressereise
Auf Instagram jammerte ich vor einer Weile herum, dass es im Südwesten keine freien Plätze mehr für ein Wohnmobil-Wochenende gäbe. Kurz darauf erreichte mich die Nachricht meiner Bloggerkollegin Yvonne, die uns im Auftrag des Touristikverein Wonnegau e. V. für ein Wochenende in ihre Heimat einlud.
Der Wonnegau ist eine Region im Süden Rheinhessens zwischen Worms und Alzey und liegt von uns nur knapp zwei Stunden von uns entfernt. „Mensch Karle“, sagte ich zu meinem Mann, „das hört sich super an. Da gibt es Weinberge und wir können endlich mal eine Weinprobe machen. Da fahren wir hin!“
Gesagt – Getan. Das Wohnmobil wurde gepackt und dann ging es los in Richtung Alzey. Zuerst wollten wir dort in der Nähe eine Nacht verbringen. Wir entschieden uns dann aber doch, direkt nach Westhofen weiterzufahren, auf den Reisemobilstellplatz auf dem Parkplatz am Nickelgarten, den Yvonne uns empfohlen hatte.
Wir hatten Glück. Der Platz war frei, wir stellten das Wohnmobil ab und gingen los, das Örtchen Westhofen zu erkunden. Westhofen ist ein kleiner aber malerisch schöner Ort. Ein Winzer reiht sich an den nächsten, der hübsche Marktplatz, mit den zwei Kirchen und den vielen alten Häusern zeugt von einer geschichtsträchtigen Vergangenheit.
Wonnegau – Die deutsche Toskana in Reinhessen
Der Eiswagen mitten auf dem Markt und die hübschen kleinen Gassen, die von der „Piazza“ wegführten, erinnerten uns fast ein bisschen an Italien. Auf Instagram schrieb mir jemand, dass die Region auch als „deutsche Toskana“ bezeichnet wird. Ich, als großer Toskana-Fan kann das nur bestätigen.
Wir schlenderten noch ein bisschen über den Marktplatz, aßen ein Eis und gingen dann zurück zum Wohnmobil. Weil wir alle ziemlich Kohldampf hatten, richteten wir auf der gemütlichen Sitzecke im Schatten der großen Bäume ein kleines Vesper. Die Jungs tobten noch über den Parkplatz, spielten verstecken und wir genossen den lauen Sommerabend.
Am nächsten Morgen, pünktlich zum ersten Hahnenschrei, als alle noch schliefen, warf ich mich in meine Sportsachen, packte mein Fotoequipment und die Walkingstöcke und machte mich auf den Weg in die Weinberg. Ich hatte gelesen, dass es im Wonnegau jede Menge gut ausgeschilderte Nordic Walking Strecken gibt. Sie sind Teil des Nordic Walking Parks Rheinhessen und erstrecken sich insgesamt über 550 km. So viel wollte ich nicht laufen aber gute zwei Stunden war ich schon unterwegs.
Immer wieder musste ich unterwegs anhalten, meinen Fotoapparat zücken und Fotos machen. Hasen kreuzten meinen Weg und hoppelten vor mir her. Ich entdeckte tolle Rastplätze, von denen aus man eine fantastische Sicht auf die Weinberge hatte, die sich weit bis zum Horizont streckten.
Stundenlang hätte ich dort weiterlaufen können. Alles war so ruhig und friedlich, optimal um die Akkus aufzuladen. Aber leider knallte irgendwann die Sonne so stark vom Himmel, dass ich zurück zum Wohnmobil musste, wo die Männer schon mit dem Frühstück warteten.
Dolce far niente in Westhofen
Den Vormittag verbrachten wir mit „Nichts tun“. Irgendwann gegen Mittag wurde es so heiß, dass wir eine Abkühlung brauchten. Wir machten uns auf den Weg zur Seebachquelle. Dort fütterten wir Enten und Fische und kühlten uns beim Kneippen ab. Sogar dem Max, unser Bulli, wagte sich ins kühle Nass. Na ja, eigentlich habe ich ihn einfach ins Wasser gesetzt, weil er so gehechelt hat. Aber ich glaube, danach fühlte er sich gleich besser.
Nach einem kurzen Spaziergang zum Park mit der Ruine der Liebfrauenkirche ging es zurück zum Stellplatz.
Den Abend ließen wir mit einem tollen Essen im GUT LEBEN am Morstein ausklingen. Im historischen Weingarten kann man sich nach allen Regeln der Kunst kulinarisch verwöhnen lassen. Auf der Karte stehen sowohl pflanzliche wie auch konventionelle Gerichte, die mit saisonalen und regionalen Zutaten auf eine ganz besondere Weise angerichtet werden.
Das freundliche Serviceteam beriet uns hervorragend bei der Auswahl regionaler Weine. Nach Pfifferlingsrisotto mit gebackener Zucchiniblüte, Sommersalat & Wolfsbarschfilet sowie einem köstlichen Aperitif nach Art des Hauses ging es für uns zurück zum Wohnmobil.
Den Abend ließen wir bei einem Spaziergang in die Weinberge mit Blick in den Sonnenuntergang ausklingen. Dann hieß es: ab in die Koje, denn am nächsten Morgen wartete ein ganz besonderes Abenteuer auf uns.
Wundersame Wonnegau Tour in Bechtheim
Am nächsten Morgen machten wir uns ganz zeitig auf den Weg nach Bechtheim. Ausgestattet mit einem Rucksack voller spannender Utensilien ging es auf eine Entdeckungsreise, um das Geheimnis des Mönchs Benedikt zu entschlüsseln. Nicht nur die Jungs auch wir Erwachsene hat unheimlich viel Spaß, die Rätsel zu lösen und Stück für Stück unserem Ziel und dem Schatz näherzukommen.
Unterwegs erhielten wir Unterstützung von Yvonne, die sich die spannende Geschichte und einzigartige Schnitzeljagd um den Mönch Benedikt ausgedacht hat. Zusammen mit ihrer Familie organisierte sie für uns mitten in den Weinbergen ein tolles Picknick mit Worscht, Weck und Woi. Worscht und Weck mussten wir leider wegen der Wespen wieder einpacken, aber der Woi war ein Traum. Für die Kinder gabs natürlich kein Woi, sondern Traubensaft. Aber die waren viel zu beschäftigt, um zu trinken. Die tobten durch die Weinberge und konnten es kaum abwarten, an die nächste Station unserer Tour zu kommen.
Ich will jetzt auch nicht zu viel von der Tour verraten. Ich kann nur sagen, dass wir unheimlich viel Spaß hatten und die Jungs schon angekündigt haben, dass sie sich so ein Spiel unbedingt zum nächsten Kindergeburtstag wünschen. Genau für solche Gelegenheiten wie Kindergeburtstage, Familienfeiern oder Junggesellenabschiede ist diese Tour wärmstens zu empfehlen.
Einkehrschwung im Bechtheimer Hof
Das Ende der Tour kann man dann wunderbar im Bechtheimer Hof mit einem Einkehrschwung ausklingen lassen. Wir ließen uns von der Wirtin mit einem kühlen Getränk verwöhnen, was genau richtig kam, bei der Hitze. Sie erzählte uns, wie liebevoll sie die Wirtschaft in den letzten Jahren restauriert hatten, zeigte uns den tollen Biergarten und den Saal für Feste, der in naher Zukunft fertig sein soll. Auch Plätze für Wohnmobile sind geplant. Das haben wir uns gleich mal vorgemerkt, denn für uns war schon da klar, dass wir unbedingt nochmal ins Wonnegau wollen. Es gibt noch so viel zu entdecken und langweilig wird einem ganz bestimmt nicht.
Nachdem wir unseren Schatz gefunden hatten, ging es zurück zum Wohnmobil. Wir verabschiedeten uns von Yvonne und fuhren weiter nach Gundersheim.
Stellplatz zwischen Weinreben & Weinprobe im Weingut Huppert
Dort fuhren wir Hupperts Wohnmobilwingert an, einem Platz mit 12 großen Stellplätzen für Wohnmobile unweit des Weingutes Huppert. Da hatten wir für 17 Uhr eine Weinprobe geplant.
Nach einer kurzen Pause ging es dann für uns zum Weingut. Wir waren echt gespannt, was uns erwartet, denn weder mein Mann noch ich war schon einmal bei einer Weinprobe.
Wein ist Poesie in Flaschen.
Robert Louis Stevenson
Andreas Huppert, Inhaber des Weingutes Huppert nahm uns in Empfang und erzählte uns alles rund um den Weinanbau, die verschiedenen Rebsorten und die Verarbeitung. Zwischendurch probierten wir allerlei leckere Weine, von denen ich euch den einen oder anderen bestimmt in nächster Zeit noch einmal genauer vorstellen werde.
Es war wahnsinnig interessant zu erfahren, was für Rebsorten im Wonnegau gedeihen und wie viel Arbeit hinter einer Flasche Wein steckt. Herr Huppert hat ein unheimliches Fachwissen und er beantwortete all unsere Fragen. Im Anschluss an die Weinprobe durften wir noch an einer kleinen Führung durch den Weinkeller teilnehmen und uns die Abfüllanlagen ansehen.
Für Karle und mich war da schon klar, das war nicht unsere letzte Weinprobe im Wonnegau. Wir hatten viel Spaß und im Anschluss auch einen kleinen Schwips.
GUD STUBB – Ausklang mit Schnitzel und Wildbratwurst
Unseren letzten Abend verbrachten wir in der GUD STUBB, dem gemütlichen Weinrestaurant des Weingutes Huppert. Die Jungs freuten sich über leckeres Schnitzel mit Pommes und Karle probierte die Wildbratwurst. Im Anschluss gab es noch ein Eis und dann „rollten“ wir fast zum Wohnmobil zurück, weil wir so satt waren.
Am nächsten Morgen schickte uns der Wettergott endlich einen kühlen Regenguss nach den wirklich heißen Tagen. Herr Huppert kam auch noch vorbei und brachte mit seinem Lieferfahrrad den von uns bestellten Wein.
Mit sechs Kisten besten Wonnegauer Wein traten wir am Sonntag die Heimreise an. Für uns war es ein tolles Wochenende und wir werden auf jeden Fall wieder hinfahren. Vielleicht nehmen wir das nächste Mal unsere Fahrräder mit, denn im Wonnegau gibt es nicht nur tolle Wanderwege auch mit dem Rad kann man die herrliche Gegend erkunden.
Liebe Yvonne, vielen Dank für die Einladung ins Wonnegau. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch. Es gibt noch so viel zu entdecken in Eurer Gegend. Vielleicht klappt es ja das nächste Mal zu einem der zahlreichen Weinfeste, von denen Du uns vorgeschwärmt hast. Wir würden uns freuen.
Für alle, die jetzt noch mehr von unseren Reisen im Wohnmobil lesen möchten, dann schaut gern mal hier:
Auf meinem YouTube Kanal gibt es noch ein Video von unserem Wochenende. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mal reinschaut und vielleicht ein Like oder ein Abo da lasst, wenn euch das Video gefällt.
*Pressereise/Leserinfo: Der Beitrag entstand im Rahmen einer unbezahlten Pressereise.