Perfektionismus zerstört den Nachhaltigkeitsgedanken …

Perfektionismus zerstört den Nachhaltigkeitsgedanken …

… das ist mir gestern mal wieder bewusst geworden, als ich auf Instagram von meinen Trocknerbällen* aus Schafwolle erzählt habe.

Nachhaltigkeit und Wäschetrockner, das geht mal gar nicht, wurde mir dann geschrieben.

Ich habe oft den Eindruck, dass erwartet wird, dass man perfekt ist, wenn man öffentlich darüber spricht, was man so alles Nachhaltiges macht.

Aber ganz ehrlich, das bin ich nicht! Ich bin nicht perfekt! Und ich sehe mich nicht als missionarisch, auch wenn ich mich darüber aufrege, wie viel in Plastik verpacktes Obst und Gemüse in den Supermärkten noch immer angeboten wird und dass ebendieses Zeug noch so zahlreich konsumiert wird.

Ich finde, wenn jeder von uns ein klein bisschen nachhaltiger lebt, wäre das schon ein großer Schritt. Und ich mache eben kleine Schritte und es gibt auch, trotz Nachhaltigkeit, die eine oder andere Sache, auf die ich nicht verzichten möchte. Dazu gehört z. B. der Wäschetrockner. Der verbraucht genauso viel Strom, wie eine Waschmaschine oder ein Geschirrspüler. Waschen wir denn deshalb mit der Hand? Nö, da macht auch keiner.

Nun ist es aber immer so, dass bei denen herumgebohrt wird, die zeigen, was sie machen und wie sie verschiedene Dinge umsetzen. Da wird aber dann nicht honoriert, was man schon alles tut, nein, es wird nach dem Haar in der Suppe gesucht.

So etwas ist doch Scheiße!

Es geht nicht darum, perfekt zu sein! Es geht ums Anfangen, den ersten Schritt machen und bewusster konsumieren…

Perfektionismus ist der Feind des Guten! Und gut ist immer noch besser als gar nicht…

8 Kommentare

  1. Ulrike
    10. März 2022 / 23:30

    Liebe Kerstin,
    ich kann deinen Frust absolut nachvollziehen. Wie sagt man so schön „Kleinvieh macht auch Mist“ und ich bin vollkommen überzeugt dass die, die da das Haar in der Suppe suchen bei weitem nicht so nachhaltig leben wie du. Die wollen nur von ihrer Unzulänglichkeit ablenken oder suchen eine Ausrede, warum sie nicht auf ihren Trockner verzichten. Ich habe auch einen Trockner, da ich steife und kratzige Unterwäsche/Handtücher nicht mag (sonst kommt praktisch nichts rein) und ein Weichspüler wesentlich umweltschädlicher ist und bei den ganzen Duftstoffen auch nicht gut für die Haut ist.
    Liebe Grüße,
    Ulrike

    • Kerstin
      Autor
      17. März 2022 / 19:06

      Liebe Ulrike, ganz genauso sehe ich das auch. Nobody is perfekt und das ist auch gar nicht meine Intention. Ich mache, was ich für richtig halte und das zeige ich. Ich will weder missionieren, noch mit erhobenem Zeigefinger vor jemandem stehen. Aber, es gibt halt immer die, denen man nicht „perfekt“ genug ist. Liebe Grüße

  2. Marion Lübben
    14. März 2022 / 14:41

    Liebe Kerstin,
    du machst es richtig. Wir sinbd doch alle nicht perfekt, wenn das auch einige von sich meinen.
    Ich bi auch angefangen Plastik zu vermeiden und so gut es geht nahchaltig und umweltbewusst zu leben.
    Die Umstellung dauert und alles möchte ich nicht ändern.
    Also mache bitte weiter so, wie es für dich und deine Familie am besten ist.
    Wenn es jeder so machen würde, ginge es unserer Welt auf jeden Fall besser.

  3. Martina
    14. März 2022 / 22:40

    Bist du denn wieder bei Instagram aktiv? Ich dachte du hast deinen Account gelöscht.
    Dieser Perfektionismusanspruch ist aber echt nicht zielführend. Man kann doch von den Ideen anderer nur profitieren. Ich benutze meinen Trockner nur selten seit wir nur zu zweit sind, fahre viele Wege mit meinem E-bike, andererseits haben wir noch eine Ölheizung und auf dem Dorf sieht es mit öffentlichem Nahverkehr oder Unverpaktläden mau aus. Deshalb sind die Dinge die wir umsetzen aber nicht alle wertlos. Ich sehe mich da auf dem Weg und wir schauen was wir in unserem Leben integrieren können ohne uns selbst und unser Umfeld zu überfordern mit Maßnahmen die auf längere Sicht dann doch nicht machbar sind.Du hast mich schon oft mit deinen Tipps inspiriert. Danke dafür.

  4. 16. März 2022 / 20:14

    Liebe Kerstin,

    da überlegt man was man so ändern könnte und Du hast so viele gute Ideen und dann kommen diese sogenannten Besserwisser. Dabei kam erst kürzlich im Fernsehen, wenn man 30-40 % vom Plastik etc. einspart, dann hilft man schon sehr viel und ich finde Du bist schon weit aus drüber über den 30-40%.

    Wir wohnen von jedem Geschäft ca 6-7 km entfernt. Es gibt einen Großeinkauf einmal in der Woche und ehrlich, wenn ich viel Umverpackung sparen kann, dann mache ich das. Aber ich fahre nicht mit dem Auto von a nach b um etwas zu sparen. Dann verfahre ich mehr Benzin. Wo es geht, dann immer.

    Aber ich hole mir viele Tipps bei Dir und Anregungen und darüber bin ich Dir echt Dankbar.

    Vieles habe schon bei Ebay Kleinanzeigen schon verkauft und verschenkt und es fühlt sich gut an, nein sogar sehr gut. Trotzdem spare ich komischer Weise an Verpackung und meinen Trockner nutze ich weiter. Nicht für alles, aber das hatte ich noch nie, das ist eben meine natürliche Angewohnheit. Aber deswegen kann man doch keinen Menschen maßregeln. So ein Quatsch.

    Bitte mach weiter so, damit ich viel Tipps bekomme.

    Ganz liebe Grüße
    Elke

    • Kerstin
      Autor
      17. März 2022 / 19:07

      Das mache ich, liebe Elke. Vielen Dank für Deine Worte.

  5. 4. April 2022 / 13:17

    Wer ein Haar in der Suppe sucht, liebe Kerstin, der findet auch eins. Da kannst du machen was du willst. Ich versuche auch so nach und nach etwas zu ändern, aber da ist noch ganz viel Luft nach oben. Es wird immer Meckerer geben und ich ertappe mich auch dabei, das mich das ärgert. Denn es kommt immer auf den Ton an. Du machst das ganz richtig.
    Eine schöne Woche und herzliche Grüße
    Gudrun

  6. Vanessa
    13. Februar 2024 / 16:41

    Ein sehr aufschlussreicher Beitrag über die Herausforderungen, die Perfektionismus in Bezug auf Nachhaltigkeit mit sich bringt. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es bei nachhaltigem Leben mehr um Fortschritt als um Perfektion geht. Ich habe langsam echt etwas die Nase voll davon, dass jemand, der/die aufklärt, immer sofort anhand von perfekter Nachhaltigkeit bewertet wird, sodass bei nicht vorhandener Perfektion dann schnell geschrien wird, meist von Abtretung. Von Forderungen an Nachhaltigkeit und aufklärende/informierende Blogger*innen/Influencer*innen/etc. sollte man also echt absehen udn stattdessen schauen, was man selber besser machen könnte. Deine Ansichten bieten eine wichtige Perspektive, die dazu beiträgt, das Bewusstsein zu schärfen und zu zeigen, dass jeder Schritt zählt, auch wenn er klein ist. Danke für das Teilen deiner Gedanken und Erfahrungen

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