Vor ein paar Jahren fiel mir ein Zeitungsartikel mit der Überschrift „Die Rauhnächte – Rituale für die 12 heiligen Nächte“ in die Hände. Das hat mich total neugierig gemacht. Schon als Kind habe ich die alten Sagen und Legenden von früher geliebt. Ich habe etliche Bücher über Mythen und Bräuche gelesen und den Alten zugehört, wenn sie davon erzählten.
Viele der alten Bräuche sind mit der Zeit verloren gegangen, einige leben aber auch wieder auf, so wie das Bleigießen in der Silvesternacht oder eben die Rauhnächte in der Weihnachtszeit. Für manche Menschen ist das der blanke Humbug und Spinnerei. Nicht für mich! Ich glaube nämlich an das Universum und dass es sicher ganz viele Dinge gibt, die wir rational nicht erklären können. Und an jeder Geschichte steckt mit Sicherheit ein Fünkchen Wahrheit.
Wer näheres vom Ursprung der Rauhnächte erfahren will, findet im Internet dazu vielerlei Informationen, wie HIER oder HIER.
Rauhnächte – Was ist das?
Die Rauhnächte, das sind magischen oder heiligen Nächte Ende Dezember. In dieser Zeit feierten die Menschen die Ankunft des ewigen Lichtes, welches in der dunkelsten Nacht (Wintersonnenwende) wieder neu geboren wird. Die zwölf Nächte ergeben sich aus der Differenz des Sonnenjahres mit 365 Tagen und des Mondjahres mit 354 Tagen. Die Rauhnächte beginnen am 24. Dezember 0 Uhr und gehen bis zum 6. Januar 24 Uhr. Mancherorts beginnt die erste Rauhnacht bereits am 21. Dezember, am Tag der Wintersonnenwende.
Die Zeit scheint still zu stehen in diesen Tagen und Nächten. Die Tore zu anderen Dimensionen sollen geöffnet sein, so sagt man. Man kann mit Geisterwesen aus dem Reich der Toten, der Naturwesen, den Engeln oder Erz-Engeln in Verbindung treten. Früher räucherte man Haus und Hof aus, um sich vor schlechten Energien und Geistern zu schützen. Eine Kerze wurde ins Fenster gestellt, um die Ahnen zu ehren.
Auch wer nicht an Geisterwesen und Räucherkraut glaubt, für den kann dieses jedes Jahr wiederkehrende, kosmische Ereignis eine Zeit der Ruhe, Stille und Einkehr sein. Das vergangene Jahr wird abgeschlossen. Ein Rückblick zeigt, was gut war oder nicht so gut. Pläne für das neue Jahr werden geschmiedet und Vorsätze gefasst. Es ist die optimale Zeit zum Wünschen und Orakeln.
Rituale für die Rauhnächte
Rituale für die Rauhnächte gibt es viele, jeder hat seine Herangehensweise. Um sich auf die Rauhnächte vorzubereiten, sollte geliehenes zurückgebracht werden, Rechnungen sollten bezahlt sein und „Haus und Hof“ sollten sauber und geputzt sein. Meine Oma, die im übrigen sehr christlich war, mahnte mich immer, in den Rauhnächten keine Bettwäsche zu waschen. Früher habe ich das nie verstanden, mittlerweile weiß ich was es damit auf sich hat.
Das Buch „Das Geheimnis der Rauhnächte„* von Jeanne Ruland dient mir mit seinen Anleitungen als guter Begleiter während dieser Zeit. In diesem Jahr habe ich mir auch erstmals ein „Rauhnacht Tagebuch„* zugelegt, um meine Gedanken, Wünsche und Ereignisse in dieser Zeit zu notieren.
Ich möchte euch heute einmal erzählen, was meine Rituale für die Raunächte sind und wie ich diese Zeit zelebriere.
Eine Kerze für die Ahnen
Während der Rauhnächte brennt bei uns immer eine Kerze auf der Terrasse. Ich zünde diese Kerze zu Beginn der Rauhnächte an und achte darauf, dass sie während der ganzen Zeit nicht ausgeht. Ich nehme dafür immer eine normale Grabkerze und stelle sie in eine kleine Laterne im Freien.
13 Zettel – 13 Wünsche
Zu Beginn der Rauhnächte, am 21. Dezember, nehme ich mir 13 kleine Zettel und schreibe darauf meine Wünsche für das nächste Jahr. Das können sowohl materielle wie auch nicht-materielle Wünsche sein. Jeder Wunsch steht dabei für einen Monat im neuen Jahr. Die Zettel werden gefaltet und in einem Glas oder einer Kiste aufbewahrt. Jeden Abend nehme ich mir einen dieser Herzenswünsche, ohne das ich weiß, welcher es ist und verbrenne ihn in einer kleinen feuerfesten Schale. Damit gebe ich ihn gewissermaßen zur Erfüllung ans Universum weiter. Für die Erfüllung des letzten Wunsches auf dem 13. Zettel bin ich ganz alleine verantwortlich. Ich bin gespannt, welcher Zettel in diesem Jahr übrig bleibt.
Räuchern – ein traditionelles Reinigungsritual
Räuchern ist schon seit jeher ein traditionelles Reinigungsritual. Mit dem Räuchern säubern wir die Energien, die uns umgeben und die der Räume, in denen wir uns aufhalten. So wie wir die Wohnung putzen, so reinigen wir all das, was sich an negativen Energien angesammelt hat. Jede Krankheit, jeder Streit, jeder Lebensübergang hinterlässt Spuren, die wir mit dem Räuchern beseitigen können. Das Räuchern ist ein uralter Brauch, der Kraft, Energie oder Ruhe und Frieden geben soll.
Ich verwende für das Räuchern eine kleine mit Sand gefüllte feuerfeste Schale. Darin zünde ich mir ein Stück Räucher-Kohle an und warte, bis es halb durchgebrannt ist. Dann lege ich sie in die Schale. Darauf kommt eine Kräuter-Harz-Mischung, die dann zu räuchern beginnt. Für die Rauhnächte gibt es bereits fertige Kräutermischungen oder ihr stellt eure Mischung selber her. Wer wissen möchte, wie das geht, kann gern bei Rebecca von Elfenkind Berlin nachschauen. Sie beschreibt, wie die verschiedenen Kräuter wirken und wie man sich selber Räuchermischungen herstellen kann.
Träume aufschreiben – Rauhnachtstagebuch führen
Die Träume in den Rauhnächten sollen besonders intensiv sein. Sie geben Hinweise darauf, was uns im nächsten Jahr erwartet. Darum führe ich in diesem Jahr zum ersten Mal ein Rauhnacht Tagebuch. Darin notiere ich mir Träume, die ich hatte und ebenso Ereignisse oder Dinge, die mir passiert sind oder meine besondere Aufmerksamkeit hatten.
31. Dezember – Silvester – Das Alte und das Neue
Die Kraft der Rauhnächte erreicht am 31. Dezember seinen Höhepunkt. Um das alte Jahr hinter sich zu lassen, kann man sich noch einmal ganz bewusst Zeit nehmen und voller Dankbarkeit all das aufschreiben, von dem man sich verabschieden möchte. All das, was man hinter sich lassen möchte, schreibt man auf einen Zettel. Auf einen zweiten Zettel schreibt man all seine Ziele, Wünsche und Pläne für das nächste Jahr. Den Zettel mit den Dingen, die man hinter sich lassen möchte, verbrennt man um Mitternacht. Den zweiten Zettel für das neue Jahr legt man ab besten dahin, wo man ihn immer wieder anschauen kann, um seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
So, jetzt wisst ihr, was ich so in den Rauhnächten treibe… Und bevor ihr jetzt schon das Holz für den Scheiterhaufen zusammensucht, setzte ich mich mal ganz schnell auf meinen Besen und fliege los… 😜
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir von euren Erfahrungen oder Ritualen in den Rauhnächten erzählt…
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Liebe Kerstin,
Danke für den tollen Post!! In diesem Jahr hab ich das erste Mal von den Raunächten gehört u bin fasziniert. Die Idee des Abschieds am 31.12. u gleichzeitig des Neuanfangs mit Zielen etc. finde ich wunderbar u werde es ausprobieren.
Hi Kerstin
Ich freue mich wieder deinen Blogpost zu lesen. Dieses Jahr werde ich auch Räuchern. Wenn nicht in diesem verrückten Jahr, wann dann?? Es kann ja nur besser werden.😉😊
Ich wünsche dir alles Gute für das neue Jahr und ein gemütliches Weihnachtsfest!!
Autor
Liebe Elena, viel Spaß beim Räuchern und Dir auch alles Gute für das neue Jahr. Liebe Grüße Kerstin
Guten Morgen , von meiner Mutter habe ich übernommen , dass in der Zeit von Heiligabend bis zum 06. Januar keine Wäsche gewaschen und vor allen Dingen nicht draußen auf die Leine gehängt werden soll.
Ausserdem räuchere ich seit einigen Jahren am 31.12. das ganze Haus , um negative Energien zu vertreiben. Es hilft!
Schöne Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr . Bleiben Sie gesund.