Heute möchte ich euch von unserem Wohnmobil Urlaub an der französischen Atlantikküste in den Pfingstferien 2019 erzählen. Wir waren mit dem Wohnmobil 10 Tage auf einem Campingplatz, den wir vorher bereits gebucht hatten und haben auf der Hin und Rückreise immer wieder kurze Zwischenstopps für die Übernachtungen eingelegt.
Ich zeige euch unsere Reiseroute und welche Stellplätze wir angefahren haben. Dazu gibt es Videos mit persönlichen Urlaubsanekdoten aus Wohnmobilhausen.
Ruhiger Stellplatz am Kanal in Orconte
Am Pfingstsamstag ging es los in Richtung Frankreich. Den ersten Halt legten wir in Orconte, in der Region Champagne Ardenne ein. Der Stop Nautic befindet sich an einem Kanal in der Nähe einer Schleuse. Der Stellplatz hat Strom- und Wasseranschluss und für 6 € kann man an einem wunderschönen ruhigen Ort übernachten. Wir sind Abends eine Runde durchs Dorf und über die Felder spaziert. Morgens hat Karle frisches Baguette beim klitzekleinen Dorfbäcker geholt.
Stellplatz zwischen Angers und Tours
Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Atlantik. Wir legen noch einen Zwischenstopp zwischen Angers und Tours ein. Der Stellplatz in Avoine ist asphaltiert und bietet Platz für 11 Reisemobile. Die Kosten für die Übernachtung belaufen sich auf 5,50 € die Nacht. Wasser und Strom kosten extra. Besonders für Kinder ist dieser Stellplatz toll, da er sich genau neben einem schönen großen Spielplatz befindet. Sanitäranlagen gibt es dort leider keine.
Camping La Forét – Notre-Dame-de-Monts – französische Atlantikküste
Am Montag kamen wir dann auf dem Platz an, den wir schon von zu Hause aus gebucht hatten, den Campingplatz La Forét in St. Jean de Monts, an der französischen Atlantikküste.
Der inhabergeführte 4-Sterne-Platz besitzt 60 Stellplätze, von denen 15 mit Mobilheimen ausgestattet sind. Die Stellplätze sind ca. 100 qm groß und je nach Parzelle durch Hecken geschützt. Duschen, Toiletten und alle anderen Sanitäranlagen sind sehr sauber. Die Platzbetreiber legen sehr viel Wert auf nachhaltigen Tourismus. Auf dem Campingplatz gibt es einen kleinen Imbiss und einen beheizten Pool. Die Kinder können sich nach Herzenslust auf dem kleinen Spielplatz austoben. Eis, Baguette und Brötchen gibt es neben ein paar Dingen des täglichen Bedarfs im kleinen Kiosk.
Der Platz liegt ca. 10 Minuten vom Strand entfernt, den man durch einen wunderschönen Pinienwald erreicht. Der Strand ist einfach traumhaft. Wer Ruhe und Natur sucht, ist dort absolut richtig. Wir waren zur Vorsaison an Pfingsten oftmals die Einzigen und hatten den ganzen Strand für uns. Man kann baden, surfen und findet jede Menge Muscheln.
In den Ort St. Jean de Monts kann man in 20 Minuten bequem zu Fuß laufen. Wem das zu weit ist, der kann sich vom Campingplatz Fahrräder ausleihen. Im Ort gibt es einen Supermarkt, Bäcker, eine Bank sowie Bars und Restaurants. Wir können das Restaurant L‘ Ardoiz mit leckeren Burgern und das L’Estran mit köstlicher regionaler Küche empfehlen. Im L’Estran sollte man unbedingt Choucroute de pa mer – Sauerkraut mit Meeresfrüchten probieren. Klingt erstmal komisch, ist aber eine kulinarische Geschmacksexplosion.
In St. Jean de Monts wollten wir eigentlich nur eine Woche bleiben. Weil es uns so gut gefallen hat, haben wir noch ein paar Tage verlängert und das süße Nichtstun genossen.
Kulmino, Kriegsgräber Denkmäler & der Mont Saint Michel
Nach zehn Tagen entspannter Erholung ging es für uns weiter in Richtung Normandie/Bretagne. Unterwegs besuchten wir noch den Kulmino, einen Wasserturm mit atemberaubender Aussicht über die Vendée.
Wir übernachteten knapp 40 km vor der nördlichen Atlantikküste auf einem Stellplatz neben der Gendarmerie Espace Jules Verne.
Bevor wir unser eigentliches Ziel, den Mont St. Michel ansteuerten, legten wir einen Halt in der Gedenkstätte für gefallene amerikanische Soldaten in Saint-James ein.
Vom Mont Saint Michel war ich persönlich etwas enttäuscht. Die Kulisse ist wirklich traumhaft aber der Massentourismus, mit dem man durch diesen wunderschönen Ort geschoben wird, die Läden mit überteuerten Keksen und Designer-Unterhosen, die meiner Meinung dort völlig fehl am Platz sind, haben mich ziemlich abgeschreckt. Das ganze nimmt diesem Ort den Zauber und das fand ich ziemlich schade.
Im Nachhinein hätte es gereicht, aus der Ferne ein paar Fotos zu machen. Mir hat es wieder gezeigt, dass ich lieber an die Orte fahre, die noch nicht so bekannt und überlaufen sind. Schade, aber daraus lernt man.
Auf der Rückfahrt hielten wir noch an einem weiteren Denkmal, der Deutsche Kriegsgräberstätte Mont d’Huisnes. Im Blick des Mont Saint Michel haben hier über 11 000 Deutsche Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden. Wenn man die Namen, die Geburts- und Sterbedaten liest, wird einem schon ganz anders. So viele junge Männer, die dort begraben liegen, … Ohne Worte …
Campingplatz in Vitré, Rush-Hour durch Paris und die Schlacht von Verdun
Die folgende Nacht verbrachten wir auf einem sehr idyllisch gelegenen Campingplatz in Vitré. Leider ließ es unsere Zeit nicht zu, den Ortskern dieser wunderschönen kleinen Stadt zu besuchen, den man uns als „unbedingt sehenswert“ empfohlen hat. Den Besuch in Vitré heben wir uns für das nächste Jahr auf.
Für uns ging es dann weiter in Richtung Heimat. Ich weiß nicht, wer auf die glorreiche Idee kam, am Freitagnachmittag, genau zur Rush-Hour durch Paris zu fahren. Ich glaube, wir alle hatten gehofft, bei der Fahrt durch die Stadt der Liebe wenigstens ein paar Blicke auf die Sehenswürdigkeiten zu erhaschen. Weit gefehlt, außer der Spitze des Eiffelturmes und jede Menge verrückter Motorradfahrer sahen wir nur die Blechlawine von Autos, die sich mit uns auf der Stadtautobahn Richtung Stadtauswärts wälzte.
Da der Stellplatz, den wir ursprünglich anfahren wollten, komplett belegt war, verbrachten wir die folgende Nacht auf der „grünen Wiese“. Na ja, eigentlich war es eher der Parkplatz eines Sportstadions, auf dem wir übernachteten. Dort gab es auch einen kleinen Zwischenfall, der uns kurzzeitig das Herz in die Hose rutschen ließ. Näheres erfahrt ihr im Video.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter und besuchten das Beinhaus von Verdun – eine monumentale historische Gedenkstätte für die Gefallenen der Schlacht von Verdun.
Übernachtung an der Mosel und ein krönender musikalischer Abschluss
Die letzte Nacht verbrachten wir auf dem neuen, direkt an der Mosel gelegenen Campingplatz Nautic‘ Ham in Lothringen. Der Urlaub verabschiedete sich an diesem Abend mit einem grandiosen Sonnenuntergang.
Auf der Rückfahrt legten wir zum Tanken und Kaffee kaufen noch einen Zwischenstopp in Luxemburg ein. Den Abend ließen Laurenz und ich bei unserem ersten gemeinsamen Mutter-Sohn-Konzert auf dem Hockenheimring bei Ed Sheeran ausklingen.
Während wir uns die Seele aus dem Leib sangen und für Pommes, Getränke und Klo stundenlang anstehen mussten, warteten die anderen drei geduldig im Wohnmobil, um uns nach Konzertschluss einzusammeln und glücklich, heiser und beseelt nach Hause zu kutschieren.
Was kostet ein Urlaub im Wohnmobil?
Für uns waren diese 14 Tage ein gelungener Urlaub. Weil es uns interessiert hat und einige Leser gefragt hatten, was so ein Urlaub im Wohnmobil kostet, haben wir einmal genau Buch geführt. Wir haben alles aufgeschrieben, wofür wir Geld ausgegeben haben, dazu gehörten:
- Stell- und Campingplätze
- Benzinkosten
- Lebensmittel, Wein, Eis, Bäcker
- Eintrittspreise
- Restaurantbesuche
- Mitbringsel
- sonstige Einkäufe
Für vier Personen, für zwei Wochen mit dem Wohnmobil in Frankreich haben wir insgesamt 1650 € ausgegeben.
Ich hoffe, ihr hattet gefallen an meinem Bericht und den Videos. Zum Schluss habe ich noch einen Tipp für all diejenigen, die mit Kindern und Teenagern reisen und UNBEDINGT auf viel Datenvolumen angewiesen sind:
Tipp für günstiges mobiles Internet in Frankreich
Vom französischen Kartenanbieter Free bekommt ihr an Automaten in Tabak- und Zeitungsläden für 29,99 € Prepaid SIM Karten mit 100 GB Datenvolumen. Die Summe setzt sich aus einmalig 10 € für die SIM-Karte und 19,99 € für die Kosten für das mobile Datenvolumen zusammen.
Diesen Tipp erhielten wir von FeelFreeOnTour und er hat uns so manchen Tag gerettet. Eine ganz genaue Anleitung, wie und wo ihr die Karte bekommt, gibt es in diesem Video.
Nun wartet schon der nächste Urlaub auf uns. Das Wohnmobil ist reisefertig und steht in den Startlöchern. Unser nächstes Reiseziel ist die wunderschöne dänische Insel Bornholm. Ich würde mich freuen, wenn ihr uns wieder auf Instagram begleitet und natürlich folgt auch wieder ein Reisebericht mit Fotos. Wollt ihr euch die Videos dazu anschauen?
Wollt ihr noch mehr Reise- und Urlaubsberichte? Dann schaut doch mal hier: