Dinge, die wir nicht vermissen, seit wir vom Haus in eine Wohnung und von der Stadt aufs Land gezogen sind

Von der Stadt aufs Land

Über ein Jahr ist es jetzt her, dass wir vom Stadtrand aufs Land gezogen sind. Meine Freundin lacht immer, wenn ich vom Landleben erzähle. Sie meint, wo wir wohnen, das wäre doch schon fast eine Kleinstadt mit 12 000 Einwohner. EGAL, für mich ist es Land. Punkt. Ich bin in 3 Minuten auf den Feldern und in 5 Minuten im Wald. Das ist für mich Landleben.

Bis heute haben wir es keinen Tag bereut, dass wir unser 3-Familien-Haus mit großem Garten am Stadtrand verkauft haben. Wir fühlen uns wohl hier und sind angekommen. Ich erzähle euch heute mal, von den Dingen, die wir nicht vermissen und was wir toll finden, seit wir vom Haus zur Wohnung und von der Stadt aufs Land gewechselt haben.

Vom Haus in der Stadt in eine Wohnung auf dem Land

Garten/Rasen/Unkraut/Laub

Mein Mann und ich haben beide keinen grünen Daumen. Wir hatten nie Freude daran, Unkraut zu zupfen, Rasen zu mähen oder im Herbst das nie endende Laub der Bäume zusammenzufegen. Aus dem Urlaub sind wir immer ein paar Tage eher wieder zurückgekommen, um noch dem Garten und dem ganzen Drumherum ums Haus Herr zu werden. Das gehört jetzt der Vergangenheit an. Unsere Terrasse ist zwar auch nicht klein, aber sie ist Ratz Fatz sauber gefegt und wir können in der Sonne sitzen und das Leben genießen.

Wohnung auf dem Land

80 qm Keller

Was wir auf keinen Fall vermissen, ist der Platz, den wir eingetauscht haben. Wir benötigen keine 80 qm Keller mehr, uns reichen mittlerweile 7 qm. Beim Umzug haben wir so viel ausgemistet, dass wir mittlerweile mit viel weniger Abstellraum zurechtkommen.

Rücksichtslos parkende Nachbarn

Wir wohnten in der Stadt in einer Sackgasse. Unser Haus lag in zweiter Reihe mit einer langen Hofzufahrt. Eigentlich müsste man als Autofahrer wissen, dass man in einer engen Straße nicht gegenüber einer Hofausfahrt parkt.

Wie oft habe ich über rücksichtslose Nachbarn geflucht, die so blöd geparkt haben, dass wir nur mit großer Mühe aus der Ausfahrt herausgekommen sind. Was ich auch nie verstanden habe, dass man seine 5 Autos auf der Straße parken muss, wenn man einen Hof und zwei Garagen hat. Das vermisse ich überhaupt nicht. Hier auf dem Land findet man überall Parkplätze und statt teurer Parkgebühren, reicht die Parkscheibe.

Landleben

Treppen

Unser altes Haus war ein 3-Familien-Haus. Wir wohnten im Souterrain. Jedes Mal, wenn man einkaufen war, musste man alles nach unten schleppen. Der Keller war noch mal eine Etage tiefer. Tja und alles, was man nach unten geschleppt hatte, musste auch zu einem anderen Zeitpunkt auch wieder nach oben. Ich vermisse keine einzige Treppenstufe. Jetzt wohnen wir ganz oben, haben die ganze Etage für uns und einen Fahrstuhl, der die ganzen Einkäufe direkt bis vor die Wohnung fährt. Genial…

Instandhaltungen

Wer selbst ein Haus bewohnt, der weiß, wovon ich rede. Man muss ständig warten und investieren. Egal, ob die Heizungsanlage, die Dachrinne, der Schornstein oder die Rauchmelder, immer muss man an die Termine denken und investieren, um alles in Schuss zu halten. Und bist du vorne mit dem Instandhalten fertig, kannst du hinten wieder anfangen. Gerade, wenn man vermietet, kann man das nicht schleifen lassen. Wir vermissen es nicht. Unser Haus ist neu und die Hausverwaltung kümmert sich um alles. Herrlich!

Von der Stadt aufs Land umziehen

Längere Wege – schneller am Ziel

Ich vermisse es nicht, in der Stadt zu wohnen. Auf dem Land sind vielleicht die Wege länger, aber man ist schneller am Ziel, weil es keinen Stau gibt. Und ganz ehrlich, ich genieße es viel mehr über Land zu fahren, vorbei an Feldern, Wäldern und blühenden Wiesen, als in der Stadt von Ampel zu Ampel und Stau zu Stau zu hüpfen.

Mehr Räume – Mehr Wohnfläche

Wir wohnen jetzt in einer 4-Zimmer-Wohnung auf 124 qm. Das ist fast die gleiche Größe, wie viele 1-Familien-Häuser. Jedes Kind hat ein eigenes Zimmer, wir haben einen kleinen begehbaren Kleiderschrank und einen Abstellraum. Im Keller gibt es noch ein kleines Büro. Mehr brauchen wir nicht.

Shoppen in der Stadt

Ich war noch nie ein Shopping-Liebling und darum vermisse ich auch nicht, durch die Großstadt zu bummeln und von Zara zu Pimki und von dort zu New Yorker zu rennen. Ich gehe am liebsten in kleinen Städten in liebevolle, inhabergeführte Läden. Da ich aber selten etwas brauche und bei Klamotten fast überwiegend auf Secondhand umgestiegen bin, stört es mich nicht, dass es im ländlichen Raum weniger hippe Läden gibt, als in der Stadt.

Wir haben uns super eingelebt hier und sagen uns immer wieder, dass der Umzug in Ländliche genau der richtige Schritt war.

Wir fühlen uns wohl hier.

4 Kommentare

  1. Elena
    10. März 2023 / 12:45

    Der Beitrag ist voller Liebe und Zufriedenheit. Ich freue mich sehr für euch, liebe Kerstin!

  2. Alex
    16. Juni 2023 / 7:25

    Guten Morgen,
    eben habe ich den Betrag gelesen und viele Argumente kann ich gut nachvollziehen. Wir leben auf dem Land in einem alten Fachwerkhaus. Es ist süß und gemütlich, aber ständig gibt es etwas zu tun. Auch das Putzen ist mega anstrengend, in einem Haus mit vielen Ecken und Winkeln, alten Treppen und Ständerwerk. Besonders Spinnen fühlen sich super wohl bei uns. Unter der Woche habe ich eine kleine Wohnung in der Kleinstadt, in der ich arbeite, die ist unter 30 Minuten wieder tipptopp. Am Wochenende plane ich dann immer 3 Stunden Hausputz ein.
    Auch das Land würde ich gerne gegen die Stadt eintauschen. Mir gefällt es, aus dem Haus zu treten und Leben um mich zu haben.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Alex

  3. 12. Juli 2023 / 22:29

    Klingt gut, wenn man es so mag. Ich würde um nichts in der Welt auf unser Einfamilienhaus und den großen Garten verzichten wollen. Ja, beides macht Arbeit, aber man kann auch ‚fünfe gerade sein lassen‘. Im Garten bin ich jetzt sowieso auf dem Naturgartentrip, das ist sehr relaxt. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden. Wir wohnen allerdings am Stadtrand von Frankfurt. Das ist schon fast Landleben 😉
    Herzliche Grüße – Elke

    • Kerstin
      Autor
      16. Juli 2023 / 12:10

      Ja, wir mögen es so und sind überglücklich damit. Für die Kinder ist es ein Segen, vorher haben wir in einer Gegend mit überwiegend älteren Nachbarn gewohnt, da waren keine Spielkameraden und nun haben sie überall Kinder zum Spielen. Wir haben unser Wohnmobil und sind auch viel in der Natur. Mehr sogar, als früher, weil wir immer zu tun hatten mit Haus, Garten und als Vermieter.

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